Enrico Berlinguer – Eurokommunismus, Demokratie, Frieden (13.06.2024)

Veröffentlicht am 13. Juni 2024 um 12:15

Enrico Berlinguer (1922-1984), Generalsekretär der Kommunistischen Partei Italiens (PCI) zwischen 1972 und 1984, starb am 11. Juni 1984, wenige Tage nachdem er während einer Tagung in Padova einen Hirnschlag erlitten hatte. Berlinguer gilt als einer der grössten Leader des PCI, der die Partei nach Gramsci und Togliatti weiter modernisierte und den Eurokommunismus entscheidend prägte.

 

Berlinguer, geboren in Sassari (Sardinien), wurde 1943 Mitglied der Kommunistischen Partei und in den 50er-Jahren zu einem engen Mitarbeiter von Palmiro Togliatti. Ab 1972 Generalsekretär der PCI, setzte sich Berlinguer für die stabilisierung der italienischen Demokratie ein, und sah sich dafür sogar zu einem "historischen Kompromiss" mit der Democrazia Cristiana bereit, der jedoch ohne Erfolg blieb und zu einer Rückkehr der PCI in die Opposition führte. Berlinguers PCI setzte sich unter anderem für eine Ausweitung der Demokratie, für Entspannung und die Überwindung des Kalten Krieges sowie für Frauenrechte (Abtreibung, Scheidung…) ein.

 

Eurokommunismus

 

Im Jahr 1976 sprach sich Berlinguer in Moskau, vor 5'000 Delegierten, für Demokratie, Pluralismus und Unabhängigkeit der PCI von der Sowjetunion aus. Es sind die Grundgedanken des Eurokommunismus, die in den Folgejahren noch verdeutlicht wurden. Im März 1977 kam es in Madrid zum Dreiertreff der Generalsekretäre der Kommunistischen Parteien Frankreichs (Georges Marchais, PCF), Italiens (Enrico Berlinguer, PCI) und Spaniens (Santiago Carrillo, PCE).

 

Die drei grossen eurokommunistischen Parteien Westeuropas veröffentlichten ein Abschlusskommuniqué, in dem sie sich für den Aufbau einer neuen Gesellschaft in der Pluralität der politischen und gesellschaftlichen Kräfte sowie der Achtung aller kollektiven und persönlichen Freiheiten aussprachen. Sie sprachen sich somit für die Verwirklichung des Sozialismus in Demokratie und Freiheit aus. Dabei sollten die einzelnen Parteien diesen Weg unabhängig voneinander begehen, unter Berücksichtigung der spezifischen Bedingungen in den verschiedenen Ländern. Im Kommuniqué wurde dabei auch die Wichtigkeit der Überwindung der Spaltung Europas in antagonistische Militärblöcke thematisiert: Entspannung, Rüstungsreduzierung und friedliche Koexistenz sollen in Europa gefördert werden, und das Ziel ein demokratisches, friedliches Europa ohne Militärstützpunkte sein.

 

Berlinguer äusserte sich über die Jahre immer wieder zum Eurokommunismus, und war stets davon überzeugt, dass das eurokommunistische Projekt, trotz Meinungsunterschieden zwischen den westeuropäischen Kommunistischen Parteien, den Sozialismus auf demokratischem Weg realisieren könne.

 

Der "dritte Weg" stellte für Berlinguer, wie er es 1982 (Interview: Ragioniamo su pace e terza via, l'Unità, 21.02.1982) beschrieb, einen demokratischen und italienischen Weg zum Sozialismus dar. Das Ziel sei es, eine neue Phase der Entwicklung zum Sozialismus einzuleiten, die eine europäische Dimension hat und mit allen Komponenten der Arbeiter- und Volksbewegung Westeuropas arbeitet. Berlinguer verurteilte sowohl die Verteufelung der Sowjetunion, wie auch die Verteufelung der Sozialdemokratie. Er wusste, dass in vielen Ländern Europas die Sozialdemokratie die einzige Vertreterin der Arbeitnehmerbewegung geworden war, und dass innerhalb der Sozialdemokratie viele unterschiedliche Positionen bestanden. Der Generalsekretär des PCI wollte mit seinem dritten Weg die sozialistischen und sozialdemokratischen Kräfte dazu ermuntern, ebenfalls einen Weg zur Überwindung des Kapitalismus einzuschlagen. Für Berlinguer ist ein Sozialismus, der mit den heutigen Zeiten und Bedürfnissen schritthält, ein Sozialismus, der neben grundlegende soziale Bedürfnisse (Bildung, Gesundheit…) auch die vollständige Befreiung der Frauen, das Recht auf den beitritt zu Gewerkschaften, den politischen Pluralismus und die Informations- und kulturelle Freiheit gewährleistet. Dabei hielt Berlinguer fest, dass der dritte Weg kein starres Konstrukt sei, sondern weiter diskutiert und erforscht werden müsse.

 

Berlinguer machte stets die Unterschiede des PCI zur Sozialdemokratie deutlich: Ziel bleibt die Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft und nicht die Verwaltung des Kapitalismus, wie es die sozialdemokratischen Regierungen machten.

 

Verhältnis zur Sowjetunion

 

Berlinguer sah die Oktoberrevolution als Teil der Geschichte des PCI, als die Wurzeln, von denen sich die Arbeiterparteien nicht trennen sollten. Der italienische Kommunismus sei eine originale Geschichte, in der unter Anderem Lenin, Gramsci und Togliatti vorkämen. Gleichzeitig beobachtete er 1982 (Interview: Ragioniamo su pace e terza via, l'Unità, 21.02.1982), dass in den letzten Jahren aus der Sowjetunion keine Erneuerungen im sozioökonomischen, im politischen und im ideologischen Bereich gekommen seien. Vielmehr sei die UdSSR einem dogmatischen Konservatismus verfallen. Berlinguer sah dabei die Festlegung des Marxismus als Staatsideologie als eine der Gründe für diese Verknöcherung der Ideologie. Er anerkannte zwar die immensen Fortschritte, die die Sowjetunion seit ihrer Entstehung erreicht hatten, stellte jedoch fest, dass die Starrheit des politischen und wirtschaftlichen Systems seit einigen Jahren Erneuerungen und positive Entwicklungen verhinderte.

 

Frieden

 

Angesichts des atomaren Zeitalters beteuerte Berlinguer 1982 (Interview: Ragioniamo su pace e terza via, l'Unità, 21.02.1982), dass die Frage der Erhaltung des Friedens nicht lediglich auf den Aspekt des internationalen Klassenkampfes zurückgeführt werden könne. Der Klassenkampf bleibe zwar eine unabdingbare Tatsache in der nationalen und internationalen Realität, gewinne aber im Atomzeitalter weitere Eigenschaften hinzu. Das friedliche Zusammenleben aller Länder könne nur gesichert werden, wenn die Sicherheitsbedenken aller Staaten berücksichtigt werden. Man müsse dabei festhalten, dass auch kapitalistische Staaten Friedenspolitik betreiben können, so gebe es beispielsweise einen Unterschied zwischen Kennedy und Johnson, Carter und Reagan oder zwischen den verschiedenen Regierungen der BRD.

 

Berlinguer hielt zudem fest, dass es oft keine automatische Übereinstimmung zwischen internem Sozialregime eines Staates und dessen Aussenpolitik gibt, so habe es beispielsweise auch bereits Konflikte zwischen sozialistischen Ländern gegeben. Das Blockdenken sei für viele Konflikte Hauptverantwortlich, weshalb sich die PCI auch dagegen ausgesprochen habe. Wenn man alles auf den internationalen Klassenkampf zurückführe, und diesen zwischen den zwei Blöcken verortet, so würde das vielfältige Komplex der Friedensbewegungen innerhalb und ausserhalb der verschiedenen Machtgrenzen ausgeklammert (bündnisfreie Länder, Massenbewegungen, Parteien, Kirchen…). Deshalb sei der Beitrag von Staaten und Kräften, die sich autonom Bewegen und sich nicht mit einem der beiden Blöcke identifizieren essentiell, um die Gegensätze zu mildern und den Dialog zu fördern.

 

Bezüglich Nato machte Berlinguer deutlich, dass er im Moment zwar nicht den unilateralen Rückzug Italiens aus dem Bündnis befürwortete, weil er dadurch eine weitere Zuspitzung der Blockkonfrontation fürchtete, aber in Richtung der Überwindung des Kalten Krieges und somit die Auflösung beider Militärbündnisse hinarbeiten wollte.

 

Quellen/sources/fonti:

Bild: Fotograf unbekannt, Zusammenstellung des Autors

 

Enrico Berlinguer - Eurocommunisme, démocratie, paix

 

Enrico Berlinguer (1922-1984), secrétaire général du Parti communiste italien (PCI) entre 1972 et 1984, est décédé le 11 juin 1984, quelques jours après avoir été victime d'une attaque cérébrale lors d'un congrès à Padoue. Berlinguer est considéré comme l'un des plus grands leaders du PCI, qui a continué à moderniser le parti après Gramsci et Togliatti et a marqué de manière décisive l'eurocommunisme.

 

Berlinguer, né à Sassari (Sardaigne), devint membre du Parti communiste en 1943 et un proche collaborateur de Palmiro Togliatti dans les années 50. Secrétaire général du PCI à partir de 1972, Berlinguer s'est engagé pour la stabilisation de la démocratie italienne, se voyant même prêt pour cela à un "compromis historique" avec la Democrazia Cristiana, qui n'a cependant pas abouti et reconduit le PCI dans l'opposition. Le PCI de Berlinguer s'engageait entre autres pour une extension de la démocratie, pour la détente et la fin de la guerre froide ainsi que pour les droits des femmes (avortement, divorce...).

 

Eurocommunisme

 

En 1976, Berlinguer s'est prononcé à Moscou, devant 5 000 délégués, pour la démocratie, le pluralisme et l'indépendance du PCI vis-à-vis de l'Union soviétique. Ce sont les idées de base de l'eurocommunisme, qui seront encore clarifiées dans les années suivantes. En mars 1977, la réunion tripartite des secrétaires généraux des partis communistes français (Georges Marchais, PCF), italien (Enrico Berlinguer, PCI) et espagnol (Santiago Carrillo, PCE) a lieu à Madrid.

 

Les trois grands partis eurocommunistes d'Europe occidentale publièrent un communiqué final dans lequel ils se prononçaient pour la construction d'une nouvelle société dans la pluralité des forces politiques et sociales et le respect de toutes les libertés collectives et individuelles. Ils se sont ainsi prononcés pour la réalisation du socialisme dans la démocratie et la liberté. Les différents partis devaient s'engager dans cette voie indépendamment les uns des autres, en tenant compte des conditions spécifiques de chaque pays. Le communiqué soulignait également l'importance de surmonter la division de l'Europe en blocs militaires antagonistes : La détente, la réduction des armements et la coexistence pacifique doivent être encouragées en Europe, et l'objectif doit être une Europe démocratique et pacifique sans bases militaires.

 

Au fil des années, Berlinguer s'est exprimé à plusieurs reprises sur l'eurocommunisme et a toujours été convaincu que le projet eurocommuniste, malgré les divergences d'opinion entre les partis communistes d'Europe occidentale, pouvait réaliser le socialisme par la voie démocratique.

 

La "troisième voie" représentait pour Berlinguer, comme il l'a décrit en 1982 (interview : Ragioniamo su pace e terza via, l'Unità, 21.02.1982), une voie démocratique et italienne vers le socialisme. L'objectif était d'entamer une nouvelle phase d'évolution vers le socialisme, avec une dimension européenne et en travaillant avec toutes les composantes du mouvement ouvrier et populaire d'Europe occidentale. Berlinguer a condamné à la fois la diabolisation de l'Union soviétique et celle de la social-démocratie. Il savait que dans de nombreux pays d'Europe, la social-démocratie était devenue le seul représentant du mouvement des travailleurs et qu'au sein de la social-démocratie, il existait de nombreuses positions différentes. Avec sa troisième voie, le secrétaire général du PCI voulait encourager les forces socialistes et sociales-démocrates à s'engager elles aussi sur la voie du dépassement du capitalisme. Pour Berlinguer, un socialisme en phase avec les temps et les besoins actuels est un socialisme qui garantit, outre les besoins sociaux fondamentaux (éducation, santé...), la libération totale des femmes, le droit d'adhérer à des syndicats, le pluralisme politique et la liberté d'information et de culture. Berlinguer a précisé que la troisième voie n'était pas une construction figée, mais qu'elle devait faire l'objet de discussions et de recherches plus approfondies.

 

Berlinguer a toujours précisé les différences entre le PCI et la social-démocratie : l'objectif reste la construction d'une société socialiste, et non pas la gestion du capitalisme, comme le faisaient les gouvernements sociaux-démocrates.

 

Relation avec l'Union soviétique

 

Berlinguer considérait la Révolution d'Octobre comme faisant partie de l'histoire du PCI, comme les racines dont les partis ouvriers ne devraient pas se séparer. Le communisme italien est une histoire originale, dans laquelle on trouve entre autres Lénine, Gramsci et Togliatti. En même temps, il a observé en 1982 (interview : Ragioniamo su pace e terza via, l'Unità, 21.02.1982) que ces dernières années, l'Union soviétique n'avait pas apporté de renouveau dans les domaines socio-économique, politique et idéologique. Au contraire, l'URSS est tombée dans un conservatisme dogmatique. Berlinguer considérait que la définition du marxisme comme idéologie d'État était l'une des raisons de cette ossification de l'idéologie. Tout en reconnaissant les immenses progrès réalisés par l'Union soviétique depuis sa création, il a constaté que la rigidité du système politique et économique empêchait depuis quelques années tout renouveau et toute évolution positive.

 

La paix

 

Face à l'ère nucléaire, Berlinguer affirmait en 1982 (interview : Ragioniamo su pace e terza via, l'Unità, 21.02.1982) que la question du maintien de la paix ne pouvait pas être ramenée au seul aspect de la lutte des classes au niveau international. La lutte des classes reste certes un fait incontournable dans la réalité nationale et internationale, mais elle acquiert d'autres caractéristiques à l'ère atomique. La coexistence pacifique de tous les pays ne peut être assurée que si les préoccupations de sécurité de tous les États sont prises en compte. Il faut noter que les États capitalistes peuvent également mener une politique de paix, il y a par exemple une différence entre Kennedy et Johnson, Carter et Reagan ou entre les différents gouvernements de la RFA.

 

Berlinguer constate en outre qu'il n'y a souvent pas de concordance automatique entre le régime social interne d'un État et sa politique étrangère ; il y a par exemple déjà eu des conflits entre des pays socialistes. La pensée de bloc est la principale responsable de nombreux conflits, c'est pourquoi le PCI s'y est opposé. Si l'on ramène tout à la lutte des classes internationale et que l'on situe celle-ci entre les deux blocs, on fait abstraction du complexe varié des mouvements de paix à l'intérieur et à l'extérieur des différentes frontières de pouvoir (pays non alignés, mouvements de masse, partis, églises...). C'est pourquoi la contribution des Etats et des forces qui assument une position autonome et ne s'identifient pas à l'un des deux blocs est essentielle pour atténuer les oppositions et promouvoir le dialogue.

 

En ce qui concerne l'OTAN, Berlinguer a clairement indiqué qu'il ne soutenait pas pour l'instant le retrait unilatéral de l'Italie de l'alliance, car il craignait que cela n'aggrave encore la confrontation entre les blocs, mais qu'il souhaitait œuvrer en faveur du dépassement de la guerre froide et donc de la dissolution des deux alliances militaires.

 

Enrico Berlinguer - Eurocomunismo, democrazia, pace

 

Enrico Berlinguer (1922-1984), segretario generale del Partito Comunista Italiano (PCI) tra il 1972 e il 1984, muore l'11 giugno 1984, pochi giorni dopo essere stato colpito da un ictus durante un convegno a Padova. Berlinguer è considerato uno dei più grandi leader del PCI, che ha modernizzato ulteriormente il partito dopo Gramsci e Togliatti e ha avuto un'influenza decisiva sull'eurocomunismo.

 

Berlinguer, nato a Sassari (Sardegna), si iscrisse al Partito Comunista nel 1943 e divenne uno stretto collaboratore di Palmiro Togliatti negli anni Cinquanta. Segretario generale del PCI dal 1972, Berlinguer si batté per la stabilizzazione della democrazia italiana e fu persino disposto a fare un "compromesso storico" con la Democrazia Cristiana, che non ebbe successo e portò il PCI a tornare all'opposizione. Il PCI di Berlinguer si batté, tra l'altro, per l'espansione della democrazia, per la distensione e il superamento della guerra fredda, nonché per i diritti delle donne (aborto, divorzio...).

 

Eurocomunismo

 

Nel 1976, Berlinguer parlò a Mosca davanti a 5.000 delegati a favore della democrazia, del pluralismo e dell'indipendenza del PCI dall'Unione Sovietica. Queste erano le idee di base dell'eurocomunismo, che furono ulteriormente enfatizzate negli anni successivi. Nel marzo 1977, i segretari generali dei partiti comunisti di Francia (Georges Marchais, PCF), Italia (Enrico Berlinguer, PCI) e Spagna (Santiago Carrillo, PCE) tennero una riunione tripartita a Madrid.

 

I tre principali partiti eurocomunisti dell'Europa occidentale pubblicarono un comunicato finale in cui si sono dichiarati favorevoli alla costruzione di una nuova società basata sulla pluralità delle forze politiche e sociali e sul rispetto di tutte le libertà collettive e personali. Si sono quindi espressi a favore della realizzazione del socialismo nella democrazia e nella libertà. I singoli partiti dovevano perseguire questa strada indipendentemente l'uno dall'altro, tenendo conto delle condizioni specifiche dei vari Paesi. Il comunicato sottolineava anche l'importanza di superare la divisione dell'Europa in blocchi militari antagonisti: La distensione, la riduzione degli armamenti e la coesistenza pacifica dovrebbero essere promosse in Europa e l'obiettivo dovrebbe essere un'Europa democratica e pacifica senza basi militari.

 

Nel corso degli anni, Berlinguer ha ripetutamente espresso le sue opinioni sull'eurocomunismo ed è sempre stato convinto che il progetto eurocomunista potesse realizzare il socialismo con mezzi democratici, nonostante le differenze di opinione tra i partiti comunisti dell'Europa occidentale.

 

Per Berlinguer la "terza via", come osservò nel 1982 (Intervista: Ragioniamo su pace e terza via, l'Unità, 21 febbraio 1982), rappresentava una via democratica e italiana al socialismo. L'obiettivo era quello di avviare una nuova fase di sviluppo verso il socialismo che avesse una dimensione europea e collaborasse con tutte le componenti del movimento operaio e popolare dell'Europa occidentale. Berlinguer condannava sia la demonizzazione dell'Unione Sovietica che quella della socialdemocrazia. Sapeva che in molti Paesi europei la socialdemocrazia era diventata l'unico rappresentante del movimento operaio e che all'interno della socialdemocrazia esistevano molte posizioni diverse. Con la sua terza via, il Segretario Generale del PCI voleva incoraggiare le forze socialiste e socialdemocratiche a intraprendere un percorso di superamento del capitalismo. Per Berlinguer, un socialismo al passo con i tempi e le esigenze di oggi è un socialismo che garantisce non solo i bisogni sociali fondamentali (istruzione, sanità...), ma anche la completa liberazione delle donne, il diritto di iscriversi ai sindacati, il pluralismo politico e la libertà di informazione e di cultura. Berlinguer ha sottolineato che la terza via non è un costrutto rigido, ma deve essere ulteriormente discussa e studiata.

 

Berlinguer sottolineò sempre le differenze tra il PCI e la socialdemocrazia: l'obiettivo rimane l'instaurazione di una società socialista, non la gestione del capitalismo, come facevano i governi socialdemocratici.

 

Le relazioni con l'Unione Sovietica

 

Berlinguer vedeva la Rivoluzione d'Ottobre come parte della storia del PCI, come le radici da cui i partiti operai non dovevano separarsi. Il comunismo italiano era una storia originale che comprendeva Lenin, Gramsci e Togliatti, tra gli altri. Allo stesso tempo, nel 1982 (Intervista: Ragioniamo su pace e terza via, l'Unità, 21 febbraio 1982) osserva che negli ultimi anni dall'Unione Sovietica non era arrivato alcun rinnovamento sul piano socio-economico, politico e ideologico. Al contrario, l'URSS era caduta in un conservatorismo dogmatico. Berlinguer vede nell'affermazione del marxismo come ideologia di Stato una delle ragioni di questa ossificazione ideologica. Pur riconoscendo gli immensi progressi che l'Unione Sovietica aveva compiuto dalla sua creazione, egli osservava che la rigidità del sistema politico ed economico aveva impedito per alcuni anni il rinnovamento e gli sviluppi positivi.

 

La pace

 

Di fronte all'era nucleare, Berlinguer affermò nel 1982 (Intervista: Ragioniamo su pace e terza via, l'Unità, 21 febbraio 1982) che la questione del mantenimento della pace non poteva essere ridotta al solo aspetto della lotta di classe internazionale. La lotta di classe rimane un dato imprescindibile della realtà nazionale e internazionale, ma nell'era nucleare assume caratteristiche aggiuntive. La coesistenza pacifica di tutti i Paesi può essere garantita solo se si tiene conto delle preoccupazioni di sicurezza di tutti gli Stati. Va notato che anche gli Stati capitalisti possono perseguire politiche di pace, come mostra ad esempio la differenza tra Kennedy e Johnson, Carter e Reagan o tra i vari governi della Repubblica Federale Tedesca.

 

Berlinguer sottolinea anche che spesso non c'è una coerenza automatica tra il regime sociale interno di uno Stato e la sua politica estera; ad esempio, ci sono già stati conflitti tra Paesi socialisti. Il pensiero di blocco è il principale responsabile di molti conflitti, motivo per cui il PCI si è espresso contro di esso. Se si attribuisce tutto alla lotta di classe internazionale e la si localizza tra i due blocchi, si esclude il variegato complesso di movimenti per la pace all'interno e all'esterno dei vari confini di potere (Paesi non allineati, movimenti di massa, partiti, chiese...). Pertanto, il contributo di Stati e forze che si muovono autonomamente e non si identificano con uno dei due blocchi è essenziale per attenuare i contrasti e promuovere il dialogo.

 

Per quanto riguarda la NATO, Berlinguer ha chiarito che, pur non essendo al momento favorevole al ritiro unilaterale dell'Italia dall'alleanza, in quanto teme che questo inasprisca ulteriormente il confronto tra i blocchi, vuole lavorare per il superamento della Guerra Fredda e quindi per lo scioglimento delle due alleanze militari.

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